Renault und Nissan schliessen endgültige Vereinbarungen

Paris und Yokohama, 26. Juli 2023 – Die Renault Group und die Nissan Motor Co., Ltd haben die am 6. Februar 2023 angekündigten, verbindlichen Rahmenvereinbarungen endgültig beschlossen. Die darin vorgesehenen Transaktionen unterliegen verschiedenen Bedingungen, einschliesslich behördlicher Genehmigungen, so dass der Abschluss für das vierte Quartal 2023 erwartet wird.
Die Vereinbarungen konzentrieren sich auf die erweiterte Zusammenarbeit der Allianz in drei Bereichen:
  • Operative Projekte mit hoher Wertschöpfung in Indien, Lateinamerika und Europa
  • Erhöhte strategische Agilität mit neuen Initiativen, denen sich die Partner anschliessen können
  • Neugewichtung der gegenseitigen Beteiligungen zwischen der Renault Group und Nissan sowie gestärkte Führung der Allianz

Die Partner erwägen damit neue Schlüsselprojekte in Lateinamerika, Indien und Europa aufzunehmen, die gewinnbringende Vorteile für alle Parteien bieten. So werden die Renault Group und Nissan ihr Engagement in Indien durch neue Investitionen und Modelle verstärken.

Zweitens werden die Allianz-Mitglieder ihre bestehenden Strategien in den Bereichen Elektrifizierung und emissionsarme Technologien abgleichen. Dazu werden sie in Projekte der jeweiligen Partner investieren und dort zusammenarbeiten, wo ein zusätzlicher Nutzen erwartet wird.

Darüber hinaus hat Nissan im Rahmen dieser Zusammenarbeit bekräftigt, sich als strategischer Investor an Ampere zu beteiligen, dem neuen EV- und Software-Unternehmen der Renault Group in Europa. Dementsprechend hat sich Nissan verpflichtet, bis zu 600 Mio. Euro in Ampere zu investieren und einen Sitz im Aufsichtsrat zu besetzen, um strategischer Investor bei der Tochtergesellschaft zu werden. Diese Investitionsmöglichkeit steht im Einklang mit der Elektrifizierungsstrategie von Nissan und schafft zahlreiche potenzielle Vorteile und Synergien, die Nissans eigene Ziele und Initiativen in Europa und anderen potenziellen Märkten ergänzen.

Die endgültigen Vereinbarungen bekräftigen auch die neugewichteten, wechselseitigen Beteiligungen zwischen der Renault Group und Nissan sowie die gestärkte Führung der Allianz. Die Renault Group und Nissan haben einen neuen Allianzvertrag abgeschlossen, der das Alliance Agreement ersetzen wird (d. h. das Restated Alliance Master Agreement, das Alliance Equity Participation Agreement und das Memorandum of Understanding vom 12. März 2019).
Wie am 6. Februar 2023 angekündigt, werden die Renault Group und Nissan eine Überkreuzbeteiligung von 15 Prozent mit Lock-up- und Stillhalteverpflichtungen beibehalten. Renault wird 28,4 Prozent seiner Nissan Aktien in eine französische Treuhandgesellschaft einbringen, in der die anvertrauten Aktien bis auf wenige Ausnahmen neutral gestimmt werden. Die Renault Group soll weiterhin in vollem Umfang von den wirtschaftlichen Rechten (Dividenden und Erlöse aus Aktienverkäufen) aus den Aktien profitieren, bis diese verkauft werden. Die Übertragung auf den Trust soll keine Wertminderung in den Abschlüssen der Renault Group auslösen.

Infolge der Übertragung der 28,4 Prozent an Nissan Aktien auf den Trust soll Nissan die mit seiner Beteiligung an der Renault Group verbundenen Stimmrechte ausüben können. Die Stimmrechte der Renault Group und von Nissan sollen auf 15 Prozent der ausübbaren Stimmrechte begrenzt bleiben, wobei beide Unternehmen von ihren Rechten innerhalb dieser Grenze Gebrauch machen können.

Die Renault Group soll die Treuhandgesellschaft anweisen, die ihr anvertrauten Nissan Aktien zu veräussern, sofern dies für die Renault Group wirtschaftlich vertretbar ist. Sie ist jedoch nicht dazu verpflichtet, die Aktien innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu verkaufen. Die Renault Group soll die volle Flexibilität haben, die im Treuhandvermögen gehaltenen Nissan Aktien im Rahmen eines mit Nissan abgestimmten und geordneten Verfahrens, zu verkaufen. Nissan hätte in diesem Fall Anspruch auf ein Erstangebot, zu ihren Gunsten oder zu Gunsten eines zu benennenden Dritten.

„Die heute unterzeichneten Vereinbarungen ermöglichen es uns, das nächste Kapitel der Renault-Nissan-Allianz aufzuschlagen“, sagte Jean-Dominique Senard, Chairman der Allianz. „Sie stärken unsere langjährige Partnerschaft und werden die Wertschöpfung für jedes Mitglied maximieren. Damit ist auch der Grundstein für eine neue ausgewogene, faire und effektive Führung gelegt.“

Makoto Uchida, Präsident und CEO der Nissan Motor Co. Ltd., sagte: „Mit dem Abschluss der endgültigen Vereinbarungen sind wir in die nächste Phase der Zusammenarbeit mit Renault und Mitsubishi Motors eingetreten. Dies bringt vorteilhafte Neuerungen für alle Seiten mit sich und wird durch Initiativen, die auf die Nissan Ambition 2030 und die Elektrifizierungsstrategie abgestimmt sind, zusätzliche Wertschöpfung schaffen. Die Möglichkeit zur Investition in die Tochtergesellschaft Ampere ergänzt und stärkt Nissans laufenden Vorstoss in die Elektromobilität in Europa und wird zahlreiche Synergien bringen, darunter Kosteneffizienz, Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und eine breitere Palette von EV-Produkten und Antriebssträngen.“

„Diese Vereinbarungen bieten uns eine solide Grundlage für die Reaktivierung von Geschäftsaktivitäten in Schlüsselmärkten weltweit, mit dem Potenzial, Hunderte von Millionen an Wertschöpfung für Renault, Nissan, Mitsubishi und die Stakeholder zu generieren“, betonte Luca de Meo, CEO der Renault Group, „Die Rahmenvereinbarungen geben uns die strategische Flexibilität, die wir in dem sich schnell entwickelnden Umfeld von heute mehr denn je brauchen. Wir sind alle sehr engagiert bei der Sache und begrüssen Nissan als starken Partner in unserem zukünftigen EV- und Software-Unternehmen Ampere. Dies bestätigt die Attraktivität des Projekts in Europa und ermöglicht es Renault und seinen Allianz-Partnern, sich in der europäischen Startaufstellung für das EV- und Software-Rennen ganz vorne zu positionieren.“
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