Neuer Elektromotor mit noch mehr Reichweite für den Renault ZOE

22. Juli 2015
Tags & Kategorien
HOCHEFFIZIENTE EIGENENTWICKLUNG VON RENAULT
Insgesamt 30 Kilometer mehr Reichweite und zehn Prozent kürzere Ladezeiten ermöglicht der neue Elektromotor für den 100 % elektrisch angetriebenen Renault ZOE. Das neue, komplett in Eigenregie entwickelte E-Aggregat verlängert die Reichweite des Kompaktmodells auf 240 Kilometer und spielt eine Schlüsselrolle in der Strategie des Unter­nehmens, durch stetige Optimierung der Batterie- und Antriebstechnik die Alltagstauglichkeit der Elektromobilität konsequent weiter zu steigern. Der französische Automobilhersteller produziert den innovativen Motor mit dem internen Kürzel R240 im Werk Cléon. Der Standort im Norden Frankreichs verfügt über ein ausgeprägtes Know-how im Bau von Antriebsstrang-Modulen.
Insgesamt vereinigt der neue Drehstrom-Synchronmotor von Renault 95 neue Patente in sich. Das R240-Aggregat kommt seit Frühjahr 2015 im ZOE zum Einsatz und zeichnet sich neben der um 30 Kilometer gesteigerten Reichweite durch einen um zehn Prozent geringeren Platzbedarf aus als die bisherigen
Z.E.-Triebwerke («Zero Emission») der Marke. Dies erleichtert insbesondere die Integration in Kleinwagen. Die Renault Ingenieure erreichten dies unter anderem durch die komplette Integration von Anbaumodulen in das Motorgehäuse und durch die Miniaturisierung von Komponenten. Darüber hinaus legten sie Baugruppen näher zusammen, wodurch die Kabelwege kürzer ausfallen.

Power Electronic Control mit geringem Platzbedarf

Weiteren Platz schufen die Renault Ingenieure, indem sie Ladebox, Leistungselektronik und das Batterieladesystem Chameleon® Charger in einem Modul vereinten. Die so genannte Power Electronic Control (PEC) benötigt 25 Prozent weniger Raum als zuvor die Einzel­komponenten.

Zur Platzersparnis trägt ausserdem der Wechsel von der Wasser- zur Luftkühlung bei. Lediglich beim Power Electronic Controller wird die Wärme wegen seines besonderen Kühlungsbedarfs noch per Wasser abgeführt.

Kürzere Ladezeiten dank leistungsfähiger Technik

Um die Ladezeiten bei geringeren Spannungen und Lade­leistungen zu verkürzen, etwa an der Haushaltssteckdose oder an der 230-Volt-Ladestation, optimierten die Elektronikspezialisten nicht nur das Packaging, sondern auch die Leistung des Ladesystems. Resultat: Die Ladezeit verkürzt sich bei den gebräuchlichsten «Stromtank»-Verfahren um rund zehn Prozent.

Die Ladung an der Haushaltssteckdose erfolgt jetzt zwei Stunden schneller. Bei der Standardladung an der Wallbox mit 230 Volt Wechselspannung, 16 Ampere Ladestrom und 3,7 kW Ladeleistung gewinnen ZOE Fahrer 20 Minuten, ebenso bei der Schnellladung an einer 400-Volt-3-Phasen-Drehstrom-Station mit
16 Ampere Ladestrom und 11 kW Lade­leistung.

Die Schnellladung auf 80 Prozent der Ladekapazität in einer Stunde an einer 400-Volt-3-Phasen-Drehstrom-Station (AC) mit 22 kW Ladeleistung bleibt unverändert möglich.

Eine neu konzipierte Steuerungselektronik sorgt zusätzlich für einen geringeren Energieverbrauch während der Fahrt.

Ausgeprägtes Know-how im Bau von Antriebsstrang-Modulen

Renault baut das neue, komplett in Eigenregie entwickelte Elektroaggregat im Werk Cléon. Den Ausschlag für die Wahl des Standorts im Nordwesten Frankreichs gaben die moderne Ausstattung und die Erfahrung der Belegschaft in der Produktion von Antriebsstrang-Modulen. Mit dem Verteilerkasten, der die elektrische Energie bedarfs­gerecht an die verschiedenen Verbraucher im Fahrzeug leitet, fertigt das nordfranzösische Werk bereits seit über zwei Jahren eine wichtige Komponente für den Renault ZOE. Das Wissen um die Fertigungstechniken kommt dem Standort jetzt bei der Herstellung der Power Electronic Control zugute.

Der R240 ist integraler Bestandteil eines Investitionsprogramms in Höhe von 300 Millionen Euro in Cléon. Im Vorfeld des Produktionsstarts absolvierten Werks­angehörige, die in der E-Motoren-Fertigung beschäftigt sind, insgesamt 6‘000 Trainings­stunden zu dem neuen Elektromotor. Neben theore­tischer Ausbildung umfasste das Programm auch gezieltes Training an den Produktionsanlagen in Kooperation mit Zulieferern und dem Wartungsstab.

Hochkomplexe Fertigungsverfahren

Die PEC-Montage erfolgt weitestgehend in Handarbeit und verlangt ein hohes Mass an Sorgfalt. Dies hängt auch mit der Miniaturisierung der rund 180 Bauteile zusammen. Sämtliche PEC-Einheiten, welche die Fertigung verlassen, werden nach rund 20 Kriterien geprüft.

Besondere Aufmerksamkeit verlangt auch die Wicklung von Rotor und Stator im Elektromotor. Ebenso wie diese ist auch die Imprägnierung zur Kapselung ein hochkomplexes Verfahren, das grosse Sorgfalt verlangt. Bereits 2011 schaffte Renault die erste Spulenwickelmaschine an, um eigene Erfahrungen zu sammeln. Auf Basis des hierbei gewonnenen Know-hows wählte Renault die endgültigen Anlagen und Zulieferer aus.

Die Prüfstandtests für den R240 umfassen sowohl lastfreie Tests, um die Funktion bei verschiedenen Drehzahlen bis 10‘000 1/min zu checken, sowie Lasttests, bei denen dynamische Zyklen gefahren werden, die dem realen Gebrauch im Fahrzeug entsprechen.

In der Endmontagelinie werden die drei Vormontagen für die PEC, das Reduktionsgetriebe und den eigentlichen Elektromotor mit Rotor und Stator zusammengeführt.

Palette von drei Elektrofahrzeugen

Renault ist aktuell der einzige Grossserienhersteller, der eine komplette Modellpalette an alltagstauglichen Elektrofahrzeugen anbietet. Neben dem ZOE sind dies der Kangoo Z.E. und der Kangoo MAXI Z.E.
(mit längerem Radstand), wie auch der zweisitzige Twizy, der auch als Twizy Cargo für Lieferdienste in der Stadt erhältlich ist.

Der ZOE spielt hierbei eine Sonderrolle als technischer Wegbereiter: Das fünftürige Kompakt­modell wurde von Anfang an ausschliesslich für den Elektro­antrieb konzipiert. Erstmals liessen sich daher in dem Fünftürer im Format des Renault Clio wegweisende E-Technik-Innovationen in einem Grossserien­fahrzeug verwir­klichen.


Breites Z.E.-Angebot, auch in der Schweiz

Das auf verschiedene Zielgruppen ausgerichtete Modellangebot von Renault findet die entsprechende Akzeptanz im Markt. So ist Renault in Europa aktuell die Nummer eins bei den Fahrzeugen mit 100% elektrischem Antrieb. Seit dem Marktstart des Kangoo Z.E. Ende 2011 lieferte Renault weltweit über
65‘000 batteriebetriebene Fahrzeuge an seine Kunden aus.

Allein in Europa brachte es Renault innerhalb von fünf Jahren auf ein Gesamtvolumen von über 60‘000 Z.E.-Fahrzeuge.

Der Kompakttransporter Kangoo Z.E. wurde 2012 zum «International Van of the Year» gewählt. Seinen stärksten Absatz verzeichnet Renault in Frankreich, Grossbritannien, Deutschland und Norwegen.

In der Schweiz wurden vom ZOE seit Markteinführung 2013 an die 1‘000 Fahrzeuge verkauft. Das aktuelle Z.E.-Modellangebot für den Schweizer Markt umfasst den Twizy als 2-Pätzer und als Cargo, den Kangoo Z.E. als 2-Plätzer, den Kangoo MAXI Z.E. als 2- oder 5-Plätzer und den 5-türigen ZOE, neu mit dem
R240-Motor.

Hohe Kundenzufriedenheit, immer bessere Ladeinfrastruktur

Entscheidend zur Zunahme der E-Fahrzeug-Verkäufe trägt auch die hohe Kundenzufriedenheit bei: 98 Prozent der ZOE und Twizy Eigentümer und 95 Prozent der Besitzer eines Kangoo Z.E. sind sehr zufrieden mit ihrem Fahrzeug. 97 Prozent der ZOE Kunden würden ihr Elektroauto auch weiterempfehlen.

Das Wachstum des Elektroauto-Markts geht einher mit einem stetigen Ausbau der Infrastruktur. Weltweit sind bereits über 100‘000 öffentliche Ladepunkte installiert. Mit über 55‘000 öffentlich zugänglichen Ladestationen wuchs die Zahl der «Stromtankstellen» in Europa innerhalb eines Jahres um 60 Prozent. Die Zahl wird in den kommenden Jahren noch deutlich ansteigen, wodurch sich die Attraktivität von Elektrofahrzeugen weiter erhöht.

In der Schweiz unterstützt Renault mit der Groupe E als Partner die Installation der Ladestationen ZE Ready bei den spezialisierten Händlern. Parallel dazu engagiert sich Renault als Partner bei der Einführung und Erweiterung der landesweiten Ladeinfrastruktur MOVE.

Renault-Nissan Allianz: offizieller Partner Shuttlefahrzeuge für die Klimakonferenz COP21

Die Renault-Nissan Allianz stellt für die Klimakonferenz COP21 der Vereinten Nationen vom 30. November bis 11. Dezember als offizieller Partner Shuttlefahrzeuge zur Verfügung. Die Allianz übernimmt mit einer Flotte von 200 Elektroautos den Transfer der Delegierten zwischen den Veranstaltungsorten. Damit setzen die Vereinten Nationen erstmals auf Null-Emissionen-Fahrzeuge für den Shuttleverkehr bei dem Klimagipfel.
x